Betriebe verbinden Ökologie und Ökonomie:

Wer nachhaltig wirtschaften will, muss nicht nur Warenkonzepte und Produktionsprozesse, sondern auch Personalführung und Energiemanagement grundlegend überdenken. Dies ist eines der Ergebnisse, die die Teilnehmer des zweitägigen Industrie-Forums in Lohne mit nach Hause nahmen. Das Kunststoffunternehmen Pöppelmann war in dieser Woche Gastgeber der Fachtagung, die der Verlag Moderne Industrie alljährlich veranstaltet.

Christoph Kämpf ist Geschäftsführer eines der ältesten Unternehmen in ganz Deutschland: Er lenkt die Geschicke der Karmeliten-Brauerei in Straubing, die 1367 von Mönchen gegründet wurde. „Wir denken nicht in Managerjahren, sondern in Generationen“, brachte er in seinem Fachvortrag auf dem Top-Industrie-Forum bei Pöppelmann in Lohne die Voraussetzung nachhaltigen Handelns auf den Punkt. Kämpf berichtete den Tagungsteilnehmern, wie die traditionsreiche Brauerei aktuell dabei ist, energieautark zu werden und ihren CO²-Fußabdruck bereits um 40 Prozent senken konnte.

Ein Vortrag, der auf großes Interesse stieß, genauso wie die Ausführungen der weiteren Redner aus verschiedenen Produktionsbereichen: Christoph Leifer, Geschäftsführer der Phoenix Contact Electronics (Blomberg), erläuterte die neuen Konzepte seines Unternehmens für eine ressourcenschonende Gebäudetechnik; Magdalena Münstermann, Seniorchefin des Sonderanlagenbauers Münstermann in Telgte, berichtete von den vielfältigen Aktivitäten ihres Betriebs zur Mitarbeiterbindung – einschließlich eines Auslandsaufenthaltes für jeden Auszubildenden; Dr. Eberhard Niggemann, Leiter der Weidmüller-Akademie und Nachhaltigkeitsbeauftragter der Weidmüller-Gruppe (Detmold), erklärte, wie Weidmüller den Nachhaltigkeitsgedanken in den Bereichen Wirtschaft (durch finanzielle Unabhängigkeit), Umwelt (durch ganzheitliches Energiemanagement) und Gesellschaft (durch Nachwuchsförderung) umsetzt.

Große Beachtung fand auch der Redebeitrag von Anita Engler, Managerin Recycling der Daimler AG. Ihr Thema war die Möglichkeiten des Rezyklateinsatzes im Automotivebereich. Sie machte deutlich, dass es grundsätzlich darum gehe, „das richtige Material am richtigen Ort“ einzusetzen. Und: Alle technischen und qualitativen Anforderungen müssten in jeder Hinsicht erfüllt werden. Das bedeute: In seinen Werkstoffeigenschaften dürfe sich Rezyklat nicht von Neuware unterscheiden. Den Gastgebern der Fachtagung attestierte sie: „Die Leute bei Pöppelmann halten durch und machen weiter, auch wenn es schwierig wird.“

Wie der Lohner Kunststoffverarbeiter selbst das Thema Nachhaltigkeit anpackt, erklärte Pöppelmann-Geschäftsführer Torsten Ratzmann zum Auftakt des Tagungstages. „Für die Gesellschafterinnen steht das Thema ganz oben auf der Agenda. Wir haben zusammen mit ihnen Ideen und Konzepte entwickelt, die wir in unserer Initiative Pöppelmann blue bündeln“, sagte er.  Ziel und Antrieb sei es, kommenden Generationen gute Lebens- und Arbeitsbedingungen zu erhalten.  Er verwies darauf, dass das Unternehmen im Laufe des kommenden Jahres einen Nachhaltigkeitsbericht vorlegen werde: „Damit wollen wir unter Beweis stellen: Wie sind wir unterwegs? Wie gut sind wir unterwegs? Und: In welchen Bereichen können wir besser werden?“

Matthias Lesch, Leiter des Pöppelmann-Innovationsmanagements, gab im Anschluss Einblick in die ersten Erkenntnisse und Erfolge der Unternehmensinitiative Pöppelmann blue: „Besonders für kurzlebige Kunststoffprodukte werden mittelfristig nur noch Lösungen akzeptiert werden, die über Mehrweg- und Recyclingsysteme in einem Materialkreislauf zirkulieren“, stellte er fest. Welche Schwierigkeiten damit verbunden sind, einen solchen Kreislauf in Schwung zu bringen, erläuterte Lesch am Beispiel des Pflanztopfs in der Farbe „Recycling blue“. Dieses neu entwickelte Produkt aus der Pöppelmann-Division Teku ist seit Kurzem als Kräutertopf auch im Einzelhandel erhältlich und besteht zu 100 Prozent aus Abfall, der aus dem gelben Sack stammt. Das Problem, das dafür gelöst werden musste: Wie erkennen die Sortiersysteme der Abfallentsorger die einzelnen Kunststoffarten, die für eine Wiederverwendung sortenrein getrennt werden müssen?

Die etwa 60 Teilnehmer der Fachtagung aus unterschiedlichen Branchen und ganz Deutschland hörten nicht nur Fachvorträge, sondern diskutierten an verschiedenen Thementischen auch selbst sehr engagiert unter anderem über Möglichkeiten und Voraussetzungen eines breit aufgestellten Kreislaufsystems für Kunststoffprodukte.

Intensiv diskutiert wurde auch bereits am ersten Tag der Fachtagung, die mit einer XXL-Werksführung des Unternehmens Pöppelmann am Nachmittag und einer Abendveranstaltung samt Wildbüffet in der Gaststätte Evers in Lüsche mit Professor Dr. Michael Baumgart als Dinner-Speaker begonnen hatte. Der Chemiker stellte durchaus provokativ das von ihm mit entwickelte Prinzip „Cradle-to-Cradle“ – übersetzt: von der Wiege bis zur Wiege – vor.  Dieses Recycling-Konzept wird mittlerweile mit einem eigenen Label vermarktet. Der Ansatz: Schon bei der Entwicklung von Produkten wird die weitere Verwendung des Materials nach der Nutzung mitbedacht. So könnten alle Ressourcen immer wieder in einen Materialkreislauf zurückfließen, erläuterte Baumgart. 

Nach zwei Tagen intensiver Gespräche und Diskussionen bedankte sich der Chefredakteur der Fachzeitschrift Produktion und Tagungsmoderator Claus Wilk im Namen des Veranstalters beim Unternehmen Pöppelmann: „Das war ganz großes Kino. Wir haben eine unglaubliche Gastfreundschaft erleben dürfen.“

Über die Pöppelmann GmbH & Co. KG

Die Pöppelmann GmbH & Co. KG aus dem niedersächsischen Lohne ist einer der führenden Hersteller in der kunststoffverarbeitenden Industrie. Mit über 2.000 Mitarbeitern weltweit produziert das Unternehmen an fünf Standorten Standardprodukte und Sonderanfertigungen aus Kunststoff.

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