Produktkonfiguratoren haben sich in unterschiedlichen Ausprägungen etabliert: Marketing-orientierte Konfiguratoren auf Webseiten ermöglichen Angebotsanfragen, CPQ-Software unterstützt den direkten Vertriebsprozess, und fertigungsorientierte Lösungen werden häufig ERP-intern betrieben. Für viele Unternehmen wird jedoch die intelligente Vernetzung aller Einzelstränge zum entscheidenden Wettbewerbsfaktor. Im Zuge der ganzheitlichen Betrachtung von Industrie 4.0 rückt das präzise Mapping zwischen Vertriebs- und Fertigungssicht immer stärker in den Fokus unternehmerischer Digitalisierungsstrategien.
Von einfachen Paketen zu komplexen Abhängigkeiten
Die Herausforderung des Mappings lässt sich exemplarisch an der Automobilindustrie verdeutlichen. Wenn ein Kunde ein Sportpaket wählt – etwa ein AMG-Paket bei Mercedes oder ein M-Paket bei BMW – erscheint dies in der Vertriebskonfiguration als eine einzige Auswahl mit einem Gesamtpreis. Hinter den Kulissen löst diese Entscheidung jedoch eine Kaskade von Änderungen in der Fertigungsstückliste aus: Das Standard-Lenkrad weicht einem Sportlenkrad, das konventionelle Fahrwerk wird durch ein Sportfahrwerk ersetzt, und zusätzliche Komponenten wie Heckspoiler und beidseitige Seitenschweller werden hinzugefügt.
Dabei kann nicht willkürlich der nächstbeste Heckspoiler gewählt werden – die Komponenten der Stückliste weisen komplexe Abhängigkeiten zu anderen Vertriebsmerkmalen auf, beispielsweise zur gewählten Fahrzeugfarbe. Aus Sicht des Komplexitätsmanagements repräsentiert die Automobilindustrie dabei noch eine mittlere Komplexitätsstufe.
Exponentiell steigende Komplexität bei individueller Fertigung
Die wahre Herausforderung zeigt sich in Industriebereichen, in denen Kunden ihre Anforderungen wesentlich individueller definieren können. Ein scheinbar einfaches Beispiel ist die Fenster- und Türenindustrie. Obwohl ein Fenster auf den ersten Blick weniger komplex erscheint als ein Fahrzeug, können moderne Fenster- und Türsysteme zentimetergenau individualisiert werden. Dies bedeutet, dass beim Mapping nicht nur vordefinierte Positionen und Baugruppen in der Stückliste ausgetauscht werden, sondern zusätzlich häufig komplett individuelle Berechnungen erforderlich sind.
Die Merkmale Höhe und Breite haben Auswirkungen auf nahezu jedes Element der Stückliste – von Rahmenprofilen über Beschläge bis hin zu Dichtungen und Glasflächen. Im Maschinenbau potenziert sich diese Komplexität durch weitere Parameter wie Statikberechnungen, Durchlaufzeiten, Nennweiten oder Druckspezifikationen. Hier entstehen multidimensionale Abhängigkeitsmatrizen, die manuell nicht mehr beherrschbar sind.
Die Grenzen traditioneller Stücklistenverwaltung
Traditionelle Ansätze der Stücklistenerstellung stoßen in komplexen Fertigungsumgebungen an ihre Grenzen. Manuelle Prozesse sind nicht nur zeitaufwendig und kostenintensiv, sondern auch hochgradig fehleranfällig. Die Herausforderungen umfassen die Sicherstellung von Datenkonsistenz und -genauigkeit, die lückenlose Nachverfolgbarkeit von Änderungen sowie die Integration heterogener Datenquellen aus verschiedenen Unternehmensbereichen.
Diese Problematik verschärft sich durch die steigenden Anforderungen an Individualisierung und die damit verbundene Variantenvielfalt. Jede Produktvariante erfordert spezifische Berechnungen für Materialbedarfe, Produktionskapazitäten und Kostenstrukturen. Dabei müssen Daten aus ERP- und PLM-Systemen, CAD-Anwendungen, Lagerbestandssystemen, Lieferantendatenbanken und Nachfrageprognosen intelligent zusammengeführt und in Echtzeit analysiert werden.
Automatisierung durch intelligente Regelwerke
Die CPQ-Software ACBIS-Toolbox setzen diesen Prozess durch den Einsatz datenbasierter Logik-Technologie ideal um. Das Systeme automatisiert die Stücklistenerzeugung durch fortschrittliche Algorithmen und maschinelles Lernen, die große Datenmengen in Echtzeit verarbeiten und präzise, auftragsindividuelle Stücklisten erstellen.
Das Herzstück bilden dabei konfigurierbare Geschäftsregeln, die alle relevanten Parameter berücksichtigen: Produktspezifikationen, aktuelle Lagerbestände, verfügbare Produktionskapazitäten, Lieferantenkonditionen und Nachfrageprognosen. Diese Regeln ermöglichen eine dynamische Anpassung der Stücklisten an sich kontinuierlich ändernde Markt- und Produktionsbedingungen.
Ein entscheidender Vorteil der ACBIS-Toolbox liegt in ihrer Fähigkeit zum intelligenten Stücklistenvergleich. Das System kann verschiedene Konfigurationsvarianten analysieren, Unterschiede visualisieren und Optimierungsvorschläge unterbreiten. Dies ermöglicht es Unternehmen, nicht nur reaktiv auf Kundenanforderungen zu antworten, sondern proaktiv die wirtschaftlichste Lösung zu identifizieren.
Praxisbeispiel: Transformation eines traditionsreichen Unternehmens
Ein beeindruckendes Beispiel für die erfolgreiche Implementierung liefert ein über 300 Jahre altes Kunststoffverarbeitungsunternehmen. Durch die Einführung der ACBIS-Toolbox konnte das Unternehmen seine Prozesse grundlegend optimieren, indem die komplexe Geschäftslogik ausgelagert und vollständig automatisiert wurde. Die Plattform erstellt nun kundenindividuell und auftragsbezogen sowohl die erforderliche Stückliste als auch den optimalen Arbeitsplan.
Besonders anspruchsvoll gestaltete sich dabei die Integration der Arbeitsplanung. Abhängig vom errechneten Arbeitsplan und den prognostizierten Arbeitszeiten ermittelt das System automatisch Löhne und Zuschläge. Diese tiefgreifende Prozessintegration erforderte neben der technischen Implementierung einen umfassenden Change-Management-Prozess inklusive Betriebsratsfreigabe. Während sich zuvor mehrere andere Anbieter an dieser komplexen Aufgabenstellung gescheitert hatten, konnte die ACBIS-Toolbox eine vollständig automatisierte und rechtskonforme Lösung realisieren.
Integration in bestehende Systemlandschaften
Die nahtlose Integration in bestehende ERP- und PLM-Systeme erfolgt über standardisierte APIs und intelligente Middleware-Lösungen. Die ACBIS-Toolbox kommuniziert bidirektional mit verschiedenen Unternehmenssystemen und gewährleistet dabei eine effiziente Datenübertragung ohne Medienbrüche. Dies ermöglicht eine Echtzeitaktualisierung aller beteiligten Systeme und stellt sicher, dass Änderungen in der Vertriebskonfiguration unmittelbar in der Fertigungsplanung berücksichtigt werden.
Die technischen Voraussetzungen für eine erfolgreiche Implementierung umfassen eine stabile IT-Infrastruktur, offene Schnittstellen für die Datenintegration und ausreichende Rechenkapazitäten für die Verarbeitung komplexer Datenstrukturen. Gleichzeitig müssen umfassende Sicherheits- und Datenschutzanforderungen erfüllt werden, um die Integrität sensibler Unternehmensdaten zu gewährleisten.
Messbare Geschäftsvorteile
Die Automatisierung der Stücklistenerstellung durch die ACBIS-Toolbox führt zu messbaren Verbesserungen in mehreren Geschäftsbereichen. Die Materialbedarfsplanung wird präziser und reduziert Überbestände sowie Engpässe. Die Kostenkontrolle verbessert sich durch Echtzeitkalkulationen und dynamische Preisanpassungen. Die Produktionsplanung profitiert von optimierten Durchlaufzeiten und einer besseren Ressourcenauslastung.
Darüber hinaus ermöglicht die Plattform eine schnelle Anpassung an veränderte Markt- und Auftragsbedingungen. Das System reagiert in Echtzeit auf neue Daten und aktualisiert die Stücklisten entsprechend, was die Flexibilität und Reaktionsfähigkeit der Unternehmen erheblich steigert. Dies führt zu einer Reduzierung von Verschwendung, optimierten Lagerbeständen und einer insgesamt effizienteren Ressourcennutzung.
Zukunftsperspektiven der intelligenten Stücklistenerzeugung
Die Zukunft der digitalen Stücklistenerstellung wird von der verstärkten Integration Künstlicher Intelligenz und maschinellem Lernen geprägt. Predictive Analytics ermöglichen es, Materialbedarfe und Produktionskapazitäten vorausschauend zu planen. Unternehmen setzen zunehmend auf Echtzeit-Anpassungen und vollständig personalisierte Stücklisten, um in dynamischen Märkten wettbewerbsfähig zu bleiben.
Die ACBIS-Toolbox positioniert sich als umfassende Plattform für diese Transformation. Als Lösungsanbieter unterstützt ACBIS Unternehmen durch ganzheitliche Beratungs- und Implementierungsdienstleistungen – von der initialen Bedarfsanalyse über die strategische Implementierungsplanung bis hin zur Systemintegration, Mitarbeiterschulungen und kontinuierlichen Prozessoptimierung.
Die integrierte Logik-Technologie bietet dabei individuelle Anpassungsmöglichkeiten, um den spezifischen Anforderungen verschiedener Branchen und Unternehmensgrößen gerecht zu werden. Durch die Kombination aus bewährter Ingenieursexpertise und modernster Digitaltechnologie schafft die ACBIS-Toolbox die Brücke zwischen komplexen Vertriebsanforderungen und effizienter Fertigungsrealität.
Die ACBIS GmbH liefert Lösungen zur automatisierten Angebotserstellung und Auftragserfassung für Unternehmen mit komplexen und individuellen Produkten und Dienstleistungen. Die Lösungen der ACBIS GmbH umfassen Produktkonfigurator Software, CPQ Software und B2B-Shop-/B2B-Portal-Software. Die Lösungen der ACBIS können in ERP-Systeme integriert, online in Webanwendungen genutzt und offline zur Unterstützung des Vertriebes eingesetzt werden.
ACBIS GmbH
Neureuter Straße 37 b
76185 Karlsruhe
Telefon: +49 (0) 721 / 95 79 52 – 0
https://www.acbis.de
Business Development
Telefon: +497219579520
E-Mail: kontakt@acbis.de