Neue, innovative Messemethoden ermöglichen es, den sich wandelnden bzw. steigenden Anforderungen an die Branche zu begegenen, wie der erste Vortrag der Session zeigt. Durch den Technologiewechsel von Chromüberzügen zu chrom(III)-haltigen Verfahren ergeben sich spezielle Probleme, zum Beispiel bei der genauen Messung der Porenzahlen. Denn Chromschichten abgeschieden aus Chrom(III)-Elektrolyten sind nicht geschlossen, sondern haben mikrorissige oder mikroporige Strukturen. Diese scheinbaren Mikroporen lassen sich mit herkömmlichen Messmethoden nicht von echten unterscheiden. Die elektrochemische CASS-Test-Simulation (eCASS) ermöglicht hier die Darstellung des Korrosionsverhaltens und -bildes, wie es in einer tatsächlichen CASS-Testkammer vorläge.
Wie aus der analytischen Betrachtung von Produktionsdaten (Temperatur, Füllstand, pH-Wert), Labordaten aus Elektrolyt-, Vor-/Nachbehandlungsbädern, Abwasserwerten sowie Sicht- und Schichtdickenprüfungen qualitative und quantitative Benefits resultieren können, zeigt ein weiterer Vortrag.
Speziell um die Analyse von Elektrolytbädern geht es in einem anderen Beitrag. Er informiert, wie Galvanikbetriebe mit Hilfe von Spurenanalytik – Atomabsorptionsspektrometrie (AAS), induktiv gekoppelte plasma-optische Emissionsspektrometrie (ICP-OES) und Bestimmung des gesamten organischen Kohlenstoffs (TOC) – den Zustand ihrer Bäder detailliert überwachen und verstehen können, um Veränderungen und Kontaminationen frühzeitig zu erkennen, rechtzeitig korrigierend einzugreifen, Badstandzeiten zu optimieren, und Ausschuss zu reduzieren.
Auch die Entwicklungsschritte und Erfahrungen beim Aufbau eines professionellen Analyselabors – von der Versuchwerkstatt zum hochmodernen Reinraumlabor – werden in einem Vortrag skizziert.
Bei der Steuerung elektrochemischer Abläufe sind Parameter wie Prozessdauer und Temperatur bereits hochautomatisiert und präzise geregelt, die komplexen Einflüsse der Elektrolytzusammensetzung bleiben jedoch häufig eine Herausforderung. Basierend auf aktuellen Erkenntnissen aus dem Forschungsprojekt „DigiChrom“ werden in einem Vortrag daher Strategien für ein digitales Elektrolytmanagement vorgestellt.
Ein weiteres Projekt befasst sich mit KI-basierten messtechnischen Systemlösungen für die industrielle Galvanotechnik zur Steigerung der Ressourceneffizienz. Hierbei wird ein datenbasierter Ansatz verfolgt. Der Fokus liegt auf der Übertragbarkeit der entwickelten Modelle auf die Industrieumgebung sowie deren Einbindung in die Anlagen- und Prozesssteuerung.
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