Zukunftswerkstoffe – Quelle für Innovationen in Produkten und Produktion

  • In nahezu allen Industriezweigen spielen Material­wissenschaft und Werkstofftechnik eine Schlüsselrolle
  • Digitalisierung und Werkstoff-Know-how bringen Wettbewerbsvorteile
  • Zweiter VDMA Future Business Summit zeigt Material- und Werkstoffinnovationen, die für den Maschinenbau 2030 wichtig werden

Innovative Materialien und Werkstoffe ermöglichen völlig neue Ansätze für Produkte, Produktionsprozesse und Maschinen. Immer schneller kommen Materialien und Werkstoffkombinationen mit gänzlich neuen Eigenschaften aus den Laboren. Welche davon werden wichtig für den Maschinenbau? Was bietet neue Geschäftschancen oder stellt alte Märkte auf den Kopf? Wo wirkt Regulierung disruptiv? Antworten und Impulse lieferte der zweite VDMA Future Business Summit, auf dem mit 80 Teilnehmern aus Industrie und Forschung die Ergebnisse der neuen Szenario-Studie „Zukunftswerkstoffe 2030“ diskutiert wurden.

Den Blick für das Wesentliche schärfen
 

„Die Welt der Werkstoffe ist groß, vielfältig und bedeutungsvoll für den Maschinenbau. Dies sowohl als Anwender als auch als Enabler für die Herstellung und die Verarbeitung von Materialien“, erklärt Hartmut Rauen, stellvertretender VDMA-Hauptgeschäftsführer. „Laserkristalle, Halbleiter-Chips, anwendungsspezifische Metalllegierungen, individualisierbare Kunststoffe, technische Keramiken oder Carbonfasern sind Beispiele dafür. VDMA Future Business hat gemeinsam mit seinem Projektpartner, dem Fraunhofer-Institut für System- und Innovationsforschung ISI, diejenigen Materialien herausgefiltert, die ein hohes Markt- und Veränderungspotenzial aufweisen. Außerdem haben wir mögliche Umbrüche der Rahmenbedingungen bei Umwelt, Gesundheit und Klima sehr genau unter die Lupe genommen. Naturfasern, Metalle und Kunststoffe spielen in eigenen Szenarien eine sehr wichtige Rolle.“

Materialien für die Digitalisierung und die Wettbewerbsfähigkeit
 

Klar wurde bei der Betrachtung außerdem, dass auch Werkstoffe Industrie 4.0-tauglich werden müssen. „Der Digitalisierungsprozess wird globale Wertschöpfungsketten verändern – ein Aspekt, dem der Fraunhofer Verbund MATERIALS in seiner Initiative Materials Data Space® besonderes Augenmerk schenkt. Die Zusammenführung von Materialien und Big Data sozusagen“, erklärt Professor Dr. Ralf B. Wehrspohn, Stellvertretender Vorsitzender des Fraunhofer-Verbunds MATERIALS und Leiter des Fraunhofer-Instituts für Mikrostruktur von Werkstoffen und Systemen IMWS. „Der richtige Einsatz des richtigen Werkstoffs hat einen erheblichen ökonomischen Effekt. So beträgt der Materialkostenanteil im verarbeitenden Gewerbe in Deutschland heute 35 bis 55 Prozent. Wir sind davon überzeugt, dass die deutsche Industrie den Digitalisierungsprozess kombiniert mit ihrem traditionell sehr guten Werkstoff- Know-how nutzen kann, um sich durch ganz neue Alleinstellungsmerkmale im globalen Wettbewerb zu behaupten.“

Vier Szenarien, von Nachhaltigkeit bis lahmendem Materialfortschritt

Trends und Disruptionen, die für den Maschinen- und Anlagenbau relevant sind, gemeinsam erkennen und nutzen – das ist das Ziel des VDMA Competence Center Future Business. In einer Kooperation mit dem Fraunhofer ISI werden Trendradar sowie Zukunftsbilder für übergreifende Themen entwickelt. „Es war bemerkenswert, welchen Stellenwert die Teilnehmer unserer Workshops regulativen Randbedingungen, insbesondere der Treibhausgasneutralität, einräumten“, betont Elna Schirrmeister, stellvertretende Leiterin des Competence Center Foresight am Fraunhofer ISI. „Das beflügelte unser Szenario ‚Nachhaltigkeit‘. Stoffverbote und Recycling differenzierten dagegen die Szenarien ‚Metall-Macht‘ und ‚Plastic fantasic‘. Insgesamt haben wir 13 Schlüsselfaktoren untersucht. Diese decken neben den Randbedingungen unter anderem auch die technologischen Entwicklungen, beispielsweise für Additive Manufacturing und Leichtbau ab.“

Handlungsempfehlungen für Unternehmen, Forschung und Politik

Für Unternehmer ist es wichtig, die Potenziale von Zukunftswerkstoffen für ihr eigenes Geschäft und das ihrer Kunden herauszufinden. Entscheidend ist dabei der Blick über den Tellerrand, im engen Schulterschluss mit der Forschung. Die Teilnehmer des Summit waren sich einig, dass veränderte gesetzliche Rahmenbedingungen zwar mit umfangreichen Veränderungen bei den Unternehmen einhergehen, diese im Idealfall jedoch auch von den Unternehmen als Wettbewerbsvorteil auf globalen Märkten genutzt werden können. „Die Unternehmen sehen hier das Potenzial für eine Vorreiterrolle und betrachten veränderte Rahmenbedingungen als Herausforderung, die von deutschen Maschinenbauern besonders gut gelöst werden kann“, erläutert Dr. Eric Maiser, Leiter von VDMA Future Business. „Eines unserer Szenarien zeigte allerdings auch, wie stark nationale Egoismen und Protektionismus sowie fehlende Harmonisierung bei Regularien und Recycling den Fortschritt bremsen. Hier ist die Politik gefragt, besonders umsichtig und in internationaler Zusammenarbeit zu agieren.“

Der VDMA wird seine Mitglieder und die Industrie weiterhin in diesem komplexen Umfeld unterstützen. Der Verband bietet auch Politik und Forschung an, mit Rat zur Seite zu stehen. ‚Zukunftswerkstoffe‘ ist nach ‚Machine Learning‘ das zweite weitreichende Trendthema, das VDMA Future Business im Rahmen der Zusammenarbeit mit dem Fraunhofer ISI umfassend bearbeitet hat. Die Reihe wird fortgesetzt.

Über den VDMA, Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau e.V.

Der VDMA vertritt mehr als 3200 Mitgliedsunternehmen des mittelständisch geprägten Maschinen- und Anlagenbaus. Mit aktuell gut 1 Million Beschäftigten im Inland und einem Umsatz von 218 Milliarden Euro (2015) ist die Branche größter industrieller Arbeitgeber und einer der führenden deutschen Industriezweige insgesamt.

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